buuuh
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15
November
2010



Mmmh... Wo fang ich da nur an? Ach ja! Am besten mit der Feststellung: "Ich möchte keinen Hund als Diener, sondern als Freund!" Das soll heißen, dass man einen Basenji nicht zu unbedingtem Gehorsam erziehen kann, sondern dass es um ein harmonisches Miteinander geht. Viele halten diese Rasse für zickig, störrisch und eigensinnig. Diesen Eindruck erwecken sie aber nur dadurch, dass sie selbständig denken. Das bedeutet, wenn etwas für sie nicht logisch nachvollziehbar ist, dann tun sie das Erwartete eben nicht. "Warum soll ich zum Menschen gehen, wenn er den gleichen Weg hat?" Man muss ihnen Dinge erklären und sie davon überzeugen, dass es sinnvoll ist, das zu tun, was man von ihnen möchte. (Hierbei wirken Leckerlis Wunder. ;-)) Sie sind sehr intelligent und durchschauen Dinge unglaublich schnell. Deshalb kann man ihnen fast schon nebenbei eine Vielzahl an Kunststückchen beibringen. Natürlich bringen sie sich auch selbst viele Dinge bei, die in Menschenaugen nicht unbedingt erfreulich sind. Aber auch dies zeugt von einer großen Denkleistung. Sie beobachten das Verhalten ihrer Menschen sehr genau und versuchen, dieses nachzuahmen. Mein Kleiner übt sich derzeit z.B. darin, die Türen selbst aufzumachen, indem er versucht, an die Türklinke zu gelangen. Wie der Hasenkäfig geöffnet wird, wusste er schon mit 5 Monaten. :-)

Des Weiteren sind sie unglaublich verspielt und haben einen großen Bewegungsdrang. Deshalb sind sie zeitweise recht schwer zu bändigen, besonders wenn das Wetter schlecht ist und sie nicht nach draußen wollen (sie sind ziemlich kälte- und wasserscheu). In diesem Fall muss man eine Vielzahl an Spielen parat haben, die in der Wohnung durchgeführt werden können. Auch langweilen sie sich recht schnell, weshalb man ihnen ein abwechslungsreiches Programm bieten muss.

Viele behaupten, Basenjis binden sich nicht gut an ihre Menschen. Diese Behauptung stimmt so nicht. Da Basenjis zum Urtyp des Hundes gezählt werden (also eigentlich Wildhunde sind), sind sie sehr unabhängig, indem sie selbstständig denken und auch gut für sich allein sorgen könnten. Aber nichts desto trotz sind sie Rudeltiere und brauchen ihr Rudel. Sie wissen genau, wo sie hingehören und kommen immer wieder zurück. Allerdings muss man einiges beachten, um eine gute Bindung zu einem Basenji aufbauen zu können. Man darf nie "unfair" oder ungeduldig sein. Außerdem sollte man keine Gewalt ausüben (sollte man ja grundsätzlich nicht tun). Denn dies führt nicht zu unterwürfigem Verhalten, sondern macht einen Basenji bissig. Wenn er weiß, dass er sich auf seine Menschen verlassen kann, und wenn ihr Verhalten für ihn nachvollziehbar und erwartbar ist, dann wird eine gute Beziehung und somit auch eine gute Bindung entstehen.

Ja, der Basenji ist ein Jagd- und Laufhund. Er rennt unglaublich gern und kann ein sehr hohes Tempo erreichen, weshalb es neben Windhundrennen auch Basenjirennen gibt. Bei diesem Thema teilen sich die Meinungen. Die einen lassen ihre Hunde an Rennen teilnehmen, die anderen nicht. Hier muss man selbst wissen, was zu einem und was zu dem Hund passt. Ich persönlich habe mich entschieden, den Kleinen nicht auf der Rennbahn laufen zu lassen. Ich habe bisher alles vermieden, was den Jagdtrieb in ihm wecken könnte. Natürlich ist dieser vorhanden und manchmal läuft er auch schon mal hinter einem Tier her. Aber bisher konnte er Jagen nicht mit einem Erfolgserlebnis verknüpfen, weshalb er bisher die Jagd immer abgebrochen hat und sich lieber ein Leckerli bei mir abholte. Schickt man nun einen Hund auf die Rennbahn, dann jagt er dort einen echten toten Hasen und hat dann noch den Erfolg des "Erlegens", wenn er der Schnellste ist. Ich dagegen finde es besser, wenn er gemeinsam mit anderen Hunden im Feld spielt und tobt, ohne Jagderfolg zu haben. Denn auch so kann man manchmal in den Genuss kommen, ihn richtig laufen zu sehen.

Wenn man einen Basenji hat, ist es von Vorteil, seine Körpersprache zu lernen. So kann man die Stimmung des Hundes z.B. am Stand seiner Ohren erkennen. Die Laute sollte man sich zumindest teilweise etwas annehmen. Dass diese Hunde nicht bellen, heißt übrigens nicht, dass sie gar keine Laute von sich geben. Neben vieler anderer Laute jaulen sie (auch jodeln genannt), was sich wie Wolfsgeheul anhört. Auch geben sie schon mal ein kurzes "Wuff" von sich, wenn sie etwas wollen oder aufgeregt sind. Auch das Zeichen für Freude ist bei dieser Rasse häufig ein anderes als bei anderen Hunderassen. Durch den eng gedrehten Ringelschwanz fällt es ihnen schwer, mit diesem zu wedeln. Aufgrund dessen tun sie dies nicht so oft. Mein Kleiner wedelt bei anderen Hunden überhaupt nicht, versucht es aber durchaus, wenn ich nach Hause komme. (Das sieht immer sehr amüsant aus. :-D) Durch diese etwas andere Art der Kommunikation kann es dann auch schon mal zu Missverständnissen in der Verständigung mit anderen Hunden kommen.

Alles in allem ist festzuhalten, dass Basenjis kleine, schnelle und intelligente Kraftpakete sind. Durch ihren schlanken Körperbau wirken sie sehr grazil und elegant, was durch ihren Gang (welcher an ein Pferd erinnert) noch verstärkt wird. Dennoch sind sie sehr muskulös und kräftig. Ihr Verhalten erinnert manchmal an Katzen und einige Basenjis können sogar auf Bäume klettern. Sie sind sehr lustige Zeitgenossen, da sie zu allen möglichen Schandtaten aufgelegt sind und sich immer wieder neue Schelmereien ausdenken. Mit ihnen wird es eben nie langweilig. Sie lieben Sand und Sonne. Sie hassen Regen und Kälte. Durch ihre kleinen Falten auf der Stirn wirken sie immer so, als würden sie unentwegt über etwas sehr stark nachdenken. Manchmal sitzen sie kerzengerade und starren ihren Menschen an. Dann hat man das Gefühl, als würde er ganz tief in einen hineinschauen.

Gib einem Basenji Liebe, Vertrauen sowie Verständnis und gestehe ihm etwas Eigenständigkeit zu und du bekommst einen wahren Freund, der dich oft zum Lachen bringen wird.





von aschenbach, Dienstag, 16. November 2010, 09:17
Schön.

von aschenbach, Freitag, 14. Januar 2011, 14:51
Guck mal hier. Da kann man viel lernen.

prost, Sonntag, 16. Januar 2011, 16:51
Sehr interessant!!! :-)

kreuzbube, Dienstag, 15. März 2011, 16:16
Ich halte es für die richtige Entscheidung, den Hund nicht auf der Rennbahn laufen zu lassen. Bei mir finden bei allen unseren Hunden alle Laufspiele dergestalt ab, dass ich sie initiiere, dass sie mit mir im Zentrum des Geschehens stattfinden oder dass ich andere, für das Spiel geeignete Hunde dafür aussuche. "Geeignet" heißt dabei auch, dass wir die Hunde abrufen und das Spiel beenden können.

Ich lasse alles weg, was unerwünschtes Jagdverhalten wecken oder verstärken könnte und den Hund darin beflügelt, sich von mir abzunabeln. Sie lernen nämlich im Nu, dass sie uns für die Hetze nicht brauchen. Man muss sich nicht selbst neue Problemfelder schaffen, die man dann mühsam einzudämmen versucht.

prost, Mittwoch, 16. März 2011, 21:24
So denke ich mir das auch. Außerdem beginnen wir jetzt ganz langsam, ihn an das Radfahren zu gewöhnen. Findet er toll! :-)